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EVOLUTION LEAPERS
THINK TANK FÜR ALTERNATIVE FUTUROLOGIE

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KULTUREVOLUTION
STATT NATIONALISMUS ALS
DEUTSCHE ZUKUNFTSPERSPEKTIVE

Ein politischer Evolutionsaufruf
von Freigeist von Lebenskunst
Evolutionsphilosoph

Werk in Entstehung
Der folgende Text befindet
sich in schrittweiser Evolution
Die vorliegende Version ist vom:
26.3.2023



WAS IST DEUTSCH? - DEUTSCH ALS KULTURRAUM

Was ist deutsch? Welche Leitkultur wollen wir als deutschsprachige Gesellschaft für die Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft definieren und realisieren? Diese Fragen sind nicht einfach zu beantworten und rufen in vielen Deutschen gemischte Gefühle hervor, da die deutsche Gesellschaft nach zwei verlorenen Weltkriegen kein gesundes, entspanntes Verhältnis mehr zu ihrer eigenen Identität hat. Das gilt insbesondere für den Nationalismus, in dem sich eine Gesellschaft über ihre territorialen Grenzen und Staatsbildung definiert sowie über völkische Werte. Nach dem Trauma des Nationalsozialismus tun sich Deutsche mit solchen Identifikationsmodellen schwer, ja sogar die blosse Verwendung des Wortes "Volk" kann schon negative Assoziationen an eine unschöne "völkische" Vergangenheit wecken. Der nationalsozialistische Versuch, deutsch als Rasse zu definieren, endete nicht nur in einer Katastrophe für unzählige als "undeutsch" definierte Mitmenschen, Nachbarvölker und die letzlich besiegten und mit ihrer eigenen Unmenschlichkeit konfrontierten Deutschen selbst, sondern kann auch als wissenschaftlich komplett unsinnig gelten, angesichts der Tatsache, dass die fruchtbare Mitte Europas seit Jahrtausenden ein hochfrequentiertes Einwanderungsland ist, in dem sämtlche Rassen sich durchmischen und selbst die dominanten germanischen Einflüsse genetisch nur etwa ein Drittel des gemeinsamen Genpools stellen. Deutsch lässt sich also keinesfalls biologisch definieren. Eine viel sinnvollere Definition wäre eine kulturelle und vor allem sprachliche, die sich aber nicht an den Grenzen der Bundesrepublik Deutschland festmachen lässt, sondern den deutschsprachigen Raum mehrerer Nationalstaaten sowie deutschsprachige Auslandsexklaven umfasst. Ausserdem kann eine solche Definition nur grundsätzlich schwammig sein, weil die deutsche Kultur und Sprache seit langem ständig von anderen Kulturen und Sprachen beeinflusst, durchmischt und bereichert wird und eine solche Wirkung ihrerseits auf andere Kulturen und Sprachen ausübt. De facto existiert deutsch bereits als solch internationaler Kulturraum, in dem z.B. mehrere deutschsprachige Nationalstaaten die hochdeutsche Sprache miteinander teilen und deren Normen miteinander abgleichen. Wir könnten hier vom "hochdeutschen Sprachraum" sprechen, der sich letztlich netzwerkartig rund um die ganze Erde spannt und in Zentraleuropa seine geographische Mitte hat. Ein so definiertes Deutschtum braucht keinen Nationalismus, sondern ein weltläufiges Kosmopolitentum, das sich anderen Kulturen öffnet und als integrales Teil der globalen Menschheitsgemeinschaft empfindet. Zum "hochdeutschen Sprachraum" gehört auch die "deutsche Hochkultur", die man als gemeinsames Erbe vieler Generationen von Dichtern und Denkern, Komponisten und Malern, Forschern und Ingenieuren sowie sonstiger Kulturschaffender deutscher Sprache definieren kann, sowie die "deutsche Allgemeinkultur" oder "Volkskultur" in all ihren Subkulturen und individuellen Facetten, Dialekten und regionalen Eigenheiten. Insgesamt könnte man deutsch also als kosmopolitischen "Kulturraum" definieren - und würde damit eigentlich nur den schon gegebenen Verhältnissen der deutschsprachigen Gesellschaften miteinander entsprechen. Jene könnten sich auch weiterhin in Nationalstaaten oder als Kulturexklaven organisieren, ohne dass dies dem gemeinsamen deutschen Kuturraum und einer gemeinsamen deutschsprachigen Identität widersprechen würde. In meinen nachfolgenden Überlegungen werde ich daher vom kosmopolitischen deutschsprachigen Kulturraum als sinnvollste Definition eines zeitgemässen "Deutschtums" ausgehen und diese Idee konsequent weiter ausspinnen.

KULTUREVOLUTION

Die deutsche Kultur hat eine lange und reiche Evolution hinter sich, die noch lange nicht zuende ist. Musik, Künste, Philosophie, Wissenschaften und Technik haben ein hohes Niveau erreicht. Bildung ist ein massiver Grundpfeiler angewandter Hochkultur geworden. Viele gesellschaftliche Strukturen und Organisationen sind organisch ausbalanciert gewachsen und ermöglichen Gesellschaftssysteme, die zuverlässig funktionieren. Dieser kulturelle Erfolg animiert zur Fortsetzung. Das Bildungsniveau der Bevölkerung konsequent zu steigern, den menschlichen Geist mit Kunst und Philosophie zu weiten, forschend neues Wissen zu schaffen, ingenieurstechnisch wachsenden Wohlstand zu erzeugen und politisch ausgewogene Systemstrukturen auszufeilen, scheint eine gute Aussicht auf eine angenehme gesellschaftliche Zukunft zu bieten. Ich nenne dieses Konzept gerne "KULTUREVOLUTION". Es mag als der grosse Attraktor deutscher Kulturentwicklung im beginnenden 3. nachchristlichen Jahrtausend gelten. Evolution ist hier nicht im unbewusst ablaufenden biologischen Sinne gemeint, sondern im bewusst betriebenen kulturellen Sinne. Mensch und Gesellschaft als Kulturschaffende und Kulturweiterentwickelnde können ihre persönliche wie kollektive Evolution nach eigenen und gemeinsamen Wünschen gezielt in bestimmte Richtungen treiben. Das Hauptmerkmal kutureller Evolution wäre dann eine messbar sich steigernde Komplexität, Innovation und psychische wie physische Potenz der entsprechend evolvierenden Kultur und ihrer Menschen.
Das Menschenbild der Kulturevolution kann nur jenes des Menschen als Schöpfer sein. Der Mensch als bewusster Meister seiner natürlichen Antriebe, gekonnter Schöpfer seines Lebenswegs und empathischer Mitgestalter unser aller gemeinsamer Welt ist gefragt. Das Leben als Kunst zu betreiben und Gesellschaft als Hochkultur zu verwirklichen, sollte als höchster persönlicher und gemeinsamer Wert gelten. Lebenslang mit ungezähmter Neugier freudig zu lernen, charakterlich zu wachsen und weise zu werden, sich sinnvoll in das grössere Gesellschaftsganze einzubringen und dies mit zunehmenden Einsichten, Fähigkeiten und Werken zu bereichern, kann als Attraktor für persönliche und kollevtive Evolution wirken. Die Gesellschaft als Ganzes sowie wir Menschen gegenüber uns selbst und unseren Mitmenschen können solche Haltungen gewollt und gezielt fördern. Wir können uns selbst und einander zum gemeinsamen Schöpferleben begeistern, unser persönliches Grösstmöglichstes verwirklichen und unsere kollektive Intelligenz konsequent beharrlich steigern.

DIE WUNDEN DER GESCHICHTE HEILEN

Um das Schöpferische in Mensch und Gesellschaft voll zur Entfaltung zu bringen, bedarf es allerdings erst der Befreiung und Heilung von überalterten, unterdrückerischen Gesellschaftsstrukturen und hemmender persönlicher Traumata, die über die Jahrhunderte und Jahrtausende monarchischer und imperialer, religiöser und ideologischer Herrschaft dazu dienten, ganze Bevölkerungsgruppen klein und ausbeutbar zu halten. Der Mensch als freier Schöpfer statt als dienstbare Arbeitsmaschine ist erst seit der fortgeschrittenen industriellen Revolution sowie der Entmachtung der Monarchie für die breite Bevölkerung überhaupt denkbar. Das Schulsystem sowie viele andere gesellschaftliche Institutionen und Traditionen prägen die meisten Menschen aber noch immer auf Untertanengeist für die einen und Machtgier für die anderen und schaffen damit selbst in den freiheitlichsten Demokratien noch immer die alte patriarchale Machtpyramide von Herrschern und Beherrschten, häufig im Verhältnis von Ausbeutern und Ausgebeuteten. Diese überalterte und ungerechte Gesellschaftsform schafft enormes persönliches und gesellschaftliches Leid durch die Niederhaltung der Menschen in unwürdiger Knechtschaft und würdeloser Herrschaft. Dies persönlich zu erkennen und zu heilen sowie sich gemeinsam zu reflektieren und davon zu befreien, ist Grundbedingung für jede Form wahrhaft heiler, freier Kultur. Der freie, heile Mensch in einer freien, heilen Gesellschaft sollte unser Entwicklungsleitbild sein. Unser Freiheitsbild sollte ein liebevolles und schöpferisches Mit-sich-selbst-und-einander sein, in dem der Einzelne und die Gesellschaft einander in ihrer Entfaltung bestärken und beflügeln. Je freier die Menschen auf heilsame Weise werden, desto freier und heilsamer wird ihre Gesellschaft auf sie zurückwirken und umgekehrt.

DEMOKRATISIERUNG

Die Demokratie ist jene politische Gesellschaftsform, die dem Menschen von seiner altgewachsenen bio-sozio-kulturellen Natur her am angemessensten scheint, da sie in ihren Wurzeln auf den uralten Stammesrat zurückgeht, in dem die Stammesgemeinschaft ihre Entscheidungen beriet. Obwohl sie in der deutschen Geschichte tief verankert ist, etwa in Form
des germanischen Thing, ist sie nach vielen Jahrhunderten der Monarchie für die gegenwärtige deutsche Gesellschaft doch wieder ziemlich neu und noch lange nicht voll verwirklicht. Der westdeutsche Altbunderkanzler Willy Brandt sah die damalige BRD ganz richtig erst auf dem schrittweisen Weg zur voll verwirklichten Demokratie - und das gilt nicht nur bis heute, sondern im Gegenteil: Die konstante Neigung staatlicher Institutionen und privater Korporationen, ihre Macht allmählich immer mehr auf Kosten der Bürger und Arbeitnehmer auszuweiten, hat eher wieder für einen Abbau der Demokratie gesorgt und ruft daher erst recht zur weiteren Demokratisierung auf. Die alten herrschaftlichen Denkweisen und Systemstrukturen sind noch lange nicht tot und sorgen für einen konstanten, massiven Sog in alte authoritäre Verhältnisse zurück. Die sehr neue und junge Demokratie will daher ganz besonders gewürdigt, gefördert und gepflegt werden, wenn man es mit ihr denn wirklich ernst meint. Und wer frei sein will, sollte dies ernst nehmen und Demokratisierung als eine der ersten, selbstgewählten Bügerpflichten mit vorantreiben. Zur konsequenten Demokratisierung gehört die Förderung des freien Eigenwillens des Individuums, die Entwicklung einer empathischen, toleranten und vielperspektivischen Diskussionskultur, gemeinsame Gruppenrituale, mit denen die vielgesichtige und vielschichtige Bevölkerung sich auf eine gemeinsam geteilte Kultur einschwingen kann und gesellschaftliche Institutionen und Traditionen, die komplexe politische Entscheidungsfindungen auf dem grössten gemeinsamen Nenner ermöglichen, bei dem alle insgesamt gewinnen. Inwieweit die deutsche Kultur nach unzähligen Generationen herrschaftlicher Gesellschaftsstrukturen in der Lage sein wird, sich immer weiter konsequent zu demokratisieren und authoritäre Rückfälle möglichst zu verhindern, wird darüber entscheiden, wieviel Freiheit im deutschen Kulturraum möglich ist und wie heil die Gesellschaft als ganzes sein wird. Für die Deutsch-Schweizer, die das Problem der Monarchie schon vor Jahrhunderten gelöst haben und als Europas einzige direkte Volksdemokratie gelten können, mag der Umgang mit diesem Thema deutlich entspannter sein als für Deutsche und Österreicher mit ihrer bösen imperialen Vorgeschichte. Dennoch gilt auch und vielleicht ganz besonders für sie, dass sie sich die patriarchalen Strukturen und Traditionen ihrer Gesellschaft ganz genau anschauen sollten, denn diese sind weit älter als nur die letzten Jahrhunderte. Die Schweiz ist eine der konservativsten und spiessigsten Gesellschaften, die man in Europa findet. Das hat seine tieferen Gründe, die genau durchleuchtet und erlöst werden wollen. Den meisten anderen Mitgliedern des deutschen Kulturraums sollte dagegen durchaus klar sein, wie enorm wichtig die kritische Reflektion der Gesellschaftsgeschichte für die weitere politische Entwicklung ist.

... Fortsetzung folgt ...

Vorerst geplante Themen:

- Sprache kultivieren

- Erziehung durch Neugierweckung ersetzen

- Den amerikanischen Fittichen entwachsen

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Kulturevolutionär und Gründer
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